Hecken – die schöneren Wände und Sichtschütze

Es ist leider immer noch so, dass Neubaugebiete oder sanierte Häuser von Gabionen, gemauerten Sichtschutzwänden, Plastikplanen in Zäunen oder Stahlsichtschutzwänden nur so glänzen. Warum waren früher Hecken als Sichtschutz und Lärmschutzelement die erste Wahl? Ein Plädoyer für mehr Natürlichkeit.

Cornelkirsche im Fertigheckenformat – abends gepflanzt und alles ist blickdicht

Warum Hecken die bessere Wahl sind:

Wir wollen Ihnen ein paar einfache und gute Argumente für die Wahl eines natürlichen Sichtschutzzaunes geben:

  • Hecken sind meistens um ein wesentliches günstiger als Gabionen oder andere Sichtschutzwände.  Hier liegen die Einstiegspreise bei 25 – 35 € / pro laufendem Meter.
  • Hecken bringen jahreszeitliche Veränderung und damit Dynamik und Wärme.
  • Sommergrüne Hecken sind eigentlich ideal für viele Stellen: In der lichtreichen Jahreszeit wird viel Licht abgehalten und im Winter, wenn Licht Mangelware ist (und man, weil man nicht im Garten sitzt und deswegen weniger Privatsphäre benötigt), kommt deutlich mehr Helligkeit in den Garten.
  • Zusätzlich zum Schattenwurf erhöhen Hecken auch die Luftfeuchte und kühlen daher aktiv. Im Gegensatz dazu stehen Gabionen, die sich tagsüber enorm aufheizen und diese Wärme dann konstant Nachts abgeben.
  • Bei unseren "es muss schnell gehen und pflegeleicht sein" – Wahn der letzten Jahre wurde immer vergessen, woher der Sauerstoff kommt, den wir jede Sekunde
    Malus als Hecke
    Malus als Hecke

    benötigen: Ja richtig – von Pflanzen.  Je mehr Pflanzen ich um mein Haus habe, umso höher ist meine Luftqualität und der Wohlfühlfaktor.

  • Pflanzen filtern Feinstaub. Es ist die größte Parodie, der heutigen Zeit, dass wir künstliche, energiehungrige Feinstaubfilter in Großstädten aufstellen lassen, anstatt in die natürliche Filterung zu investieren. Warum wohl haben Städte wie Singapur  ein milliardenschweres Förderprogramm für Dachbegrünung und Wandbegrünung aufgestellt? Genau, weil das die einzige nachhaltige Luftqualitätverbesserungsmaßnahme ist.
  • Hecken schlucken Lärm. Auch bei großen Lärmschutzvorrichtungen (z.B. an Autobahnen) wird (zusätzlich) in den meisten Fällen mit einer Begrünung gearbeitet. Die natürliche Struktur der Blätter, das Überlappen und die offene Struktur absorbieren den Lärm. Während gesteinisches Material den Schallverlauf nur verändert (oder im schlimmsten Fall sogar verstärkt).
  • Hecken sind pflegeleicht. Bei der richtigen Wahl der Heckenpflanze wird nach den ersten 3 Anwachsjahren kaum noch Gießen benötigt. Die meisten Heckenpflanzen kommen mit einem jährlichen Schnitt sehr gut zurecht. Pflanzenschutzmaßnahmen im Heckenbereich sind eher selten.

Die große Auswahl an Heckenpflanzen

  • Deutschlands liebste Heckenpflanze ist momentan noch die Thuja. Wir sehen das sehr kritisch. Thuja kommt bei uns in den letzten Jahren mit den heißen und trockenen Sommer immer schlechter zurecht. Zudem kann man Thuja (ähnlich wie Scheinzypresse) nicht ins alte Holz schneiden. Dadurch haben Thuja an den meisten Standorten nur eine sinnvolle Lebenszeit von ~ 40 Jahren (danach besteht die Hecke, wie bei vielen unserer Kunden nur noch aus 1 cm langen Nadeln – alles andere ist braun).
  • Im Nadelbereich ist unser Liebling die heimische Eibe. Eiben lassen sich immer wieder verjüngen und toll schneiden. Sie sind robust und wachsen langsam. Das ist auch das einzige Problem: Durch den langsamen Wuchs sind Eiben nicht günstig …
  • Standardlaubgehölze sind Hainbuche, Buchen, Feldahorn, Kornelkirsche oder Felsenbirne (die wird aber nicht richtig blickdicht). Das sind alles Gehölze, die ohne Schnitt schonmal 5m oder höher werden, aber mit einem jährlichen Schnitt gut in Heckenform gehalten werden können. Durch den eher starken Wuchs erreicht
    Amelanchier alnifolia

    man hier schnell gute Heckenresultate und die Pflanzen sind auch dementsprechend robust.

  • Im (teil-) wintergrünen Bereich erleben wir gerade dass Liguster wieder sehr stark zunimmt. Das ist aber auch eine wirklich tolle Heckenpflanze: Duftende Blüte, wintergrün, wenig Dreck und im Herbst für Vögel auch noch Beeren ….
  • Seltener sind Hecken aus  Zieräpfeln. Hier hat man im Frühjahr eine Traumblüte und die roten oder gelben Zieräpfel leuchten noch lange in die Herbst-Winterzeit hinein. Einfach wunderschön.

Die Qualitäten bei Heckenpflanzen

Einstiegsqualität ist überall die sogenannte wurzelnackte Ware. Wie der Name schon sagt, sind diese Pflanzen nicht im Topf oder mit Ballen gestochen. Bei dieser Qualität gilt: Etwas dichter pflanzen – ein Ausfall bis zu 20% ist normal. Die Hecke muss sorgfältig gegossen werden (mindestens 2 Jahre lang). Wurzelnackte Gehölze sind nur von Oktober bis März liefer- und pflanzbar. Wir führen wurzelnackte Ware nur auf Bestellung. In den meisten Fällen ist der Kunde damit nicht gut beraten.

Inzwischen wird der große Teil der Hecken als Containerware (also im Topf angezogen) verkauft. Diese Qualität kann ganzjährig gepflanzt werden. Bei den meisten Heckenpflanzen gibt es sie in Größen bis zu 160cm. Nach dieser Größe sind im Boden gezogene Ballenware die günstigere Alternative. Containerpflanzen haben einen festen Wurzelballen und wachsen daher ohne Unterbrechung nach der Pflanzung weiter.

Wenn es schnell gehen soll und der Preis nicht das wichtigste Argument ist, führen wir Hecken als Fertighecke. Das ist wie "Rollrasen für Hecken". Die Fertighecke wird als Hecke in der Baumschule angezogen und als 1 m Stücke mit meistens 2m Höhe und 40cm Tiefe verkauft. Hier hat man am Abend nach der Pflanzung schon eine 80 – 90% blickdichte Hecke. Ein faszinierender Effekt. Wir haben einige Kunden, die sich den Zaunbau durch Fertighecken gespart haben (wozu auch – wenn die Hecke ab dem ersten Tag dicht ist, ist das  ja nicht nötig). Fertighecken sind momentan in  15 verschiedenen Gehölzarten lieferbar. Das fängt mit dem heimischen Feldahorn, Kornelkirsche, Buche, Rotbuche, Hainbuche, Lärche und Linde an. Natürlich gibt es dann auch "edlere" Hecken wie Eiben, Kirschlorbeer, Thuja oder Ilex.

 

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