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Gießroboter für den Schwabacher Waldfriedhof - endlich

Gieroboter während des Winters. Vorne der Wasserwilli (Rednitzhembach), hinten die deutlich modernere Gießgeli (Ansbach)

Heute früh hat uns das Schwabacher Tagblatt mit dem Bericht der Bauausschusssitzung überrascht: Endlich ist unser Gießroboter (testweise) für den Schwabacher Waldfriedhof zugelassen.

Ab Sommer 2025 startet der Gießbetrieb

Nachdem der Stadtrat 2020 einen Betrieb unmöglich gemacht hat, sind wir sehr froh, dass jetzt unser dritter Friedhof (nach Rednitzhembach und Ansbach) mit einer automatischen Gießhilfe bestückt werden darf. In der aktuellen Vereinbaren sind alle unsere "das ist unmöglich zu unterschreiben" Punkte ersatzlos gestrichen. Die Stadtverwaltung hat im Gegenzug dazu wirklich großartige Erleichterungen eingeplant: So erhalten wir die Möglichkeit unsere Gießhilfe auf dem Friedhof mittels Solarstrom zu "betanken" - toll! Danke!

Wir wollen den Bericht vom Schwabacher Tagblatt ein wenig kommentieren

Die Bedenken von Oliver Memmler zum Thema Lichtverschmutzung sind interessant und zeigen uns, wie wenig nachgefragt wird. Der Roboter an sich benötigt keinerlei Licht. Weder Infrarot, noch Scheinwerfer, noch sonstiges. Einzig auf Betreiben der Schwabacher Stadtverwaltung (!) wurden 2020 auf dem Roboter Positionsleuchte vorne und hinten montiert. Das wurde als Bedingung kommuniziert. Diese Positionsleuchte haben aber, weder in der Rainos-Serienproduktion, noch in individueller Erweiterung Anklang gefunden. Auch unsere beiden Roboter in Rednitzhembach und Ansbach laufen ohne dieses Licht. Wir sehen den Punkt unnötige Lichtverschmutzung nämlich durchaus ähnlich. Unser dritter Roboter, der für den Schwabacher Waldfriedhof bestimmt ist, wird solche Positionsleuchten auch nicht erhalten. Abgesehen davon: Wer denkt, dass es auf einem Friedhof nachts dunkel ist ... der sollte mal nach Dunkelheit die Kerzen, LED Lampen o.ä. auf den Gräber zählen.

Das die CSU / Herr Memmler Probleme mit der Haftpflichtversicherung und einem gesetzmäßigen Umgang mit Schäden hat, empfinden wir sehr seltsam.  Mein Verständnis vom deutschen Recht sagt mir, dass die Schuld bewiesen werden muss, nicht die Unschuld. 2020 hatte der Stadtrat beschlossen, dass wir alle Schäden, die in den Abteilungen, in denen die Gießhilfe fährt, automatisch bezahlen müssen.  Das war für uns nicht akzeptabel. Aus einfachem Grund: Alle Beweise, dass die Gießhilfe den Schaden nicht verursacht hat, wären ja von uns gekommen (und damit möglicherweise manipuliert). Das Ergebnis: Alle Schäden hätten wir, ohne jegliche Verteidigungsmöglichkeit, tragen müssen. Gerne darf jeder mal versuchen einen solchen Schaden an seine Versicherung weiterzureichen  Ich sehe daher den damaligen Beschluss (umgekehrte Beweispflicht, d.h. wir hätten unsere Unschuld beweisen müssen) als unvereinbar mit der deutschen Gesetzgebung. Es geht hier überhaupt nicht darum, dass wir uns aus irgendwelcher Verantwortung herauswinden. Wen durch uns, oder unsere Gießhilfe, Schaden ensteht, bezahlen wir diesen. Punkt.

Zu den Trampelpfaden von Bernhard Spachmüller: Die Gießhilfen fahren mit dicker Rasenbereifung. Dadurch wird zwar trockener Rasen gebrochen und bei Trockenheit entstehen Fahrrinnen. Allerdings entstehen keine dauerhaften Schäden - bei der nächsten Regensaison sind diese wieder weg und die Spuren unsichtbar. Aktuell sieht man, auf dem Friedhöfen auf denen die Gießhilfe über Rasenwegen fährt, tatsächlich die Reifenspuren (extrem trockenes Frühjahr - aktuell auf dem Ansbacher Stadtfriedhof nicht schön). Aber: Der Rasen am Friedhof wird nicht gegossen und nicht als englischer Rasen gemäht. Er wird auch von anderen Fahrzeugen befahren, deren Spuren man, bei trockenem Rasen, ebenso sieht. Auch durch Grabarbeiten und Beisetzungen wird der Rasen beschädigt. Ich fände das ein stichhaltiges Argument, wenn der Friedhof einen gepflegten, gedüngten und gegossenen Rasen hätte.

Zum Igelschutz: Inzwischen fahren in Deutschland und Europa eine dreistellige Zahl an automatischen Gießhilfen. Aktuell wissen wir noch von keinem überfahrenen Igel. Zur Erinnerung: Die Gießhilfe hat Räder, aber keine Messer. Die Spitzengeschwindigkeit von 3,3km/h wird nur auf befestigtem Gelände gefahren. Auf Rasen- und Waldflächen muss die Geschwindigkeit nochmal deutlich verringert werden. Ein Igel läuft übrigens 5 bis 7 km schnell. Dagegen sehen wir jeden Herbst viele Igel auf der Limbacher Straße vor dem Friedhof überfahren liegen.  Also deutlich effektiver wäre das Auto zu verbieten - nicht die Gießhilfe.

Was immer vergessen wird

Ob ein Friedhof gepflegt ist, Qualität hat und schön aussieht,  ist nicht nur Teil der kommunalen Arbeit, sondern hängt zu einem großen Teil von den ortsansässigen Gewerken abhängig. Alle Firmen vor Ort in Schwabach (vom Bestatter, Gärtner bis zum Steinmetz) wollen gute Arbeit abliefern und so den Friedhof dauerhaft als Einkommensquelle (ja davon leben wir) erhalten. Wenn unsere Firma die Grabpflege einstellen würde, wäre kein Kollege da, der dies personell stemmen kann und viele Gräber würden schneller abbestellt oder verwahrlost werden.  Die Qualität eines Friedhofes steigt mit der Qualität der Gewerke und umgekehrt. Schwabach hat das große Glück, dass hier wirklich nur gute, seriöse Betriebe (egal aus welcher Branche) am Friedhof arbeiten. Es sollte für die Stadtverwaltung ein in Stein gemeißelter Grundsatz sein, diese Betriebe zu fördern und dafür Sorge zu tragen, dass sie auch in den nächsten Generationen weiter ihre Dienstleistungen anbieten können. Einen herzlichen Dank hier an Herr Ryschka von der SPD. Die Erlaubnis der Gießhilfe sorgt dafür, dass dauerhaft die Gießpreise niedrig bleiben können.

Ich verstehe die Grünen / Herrn Spachmüller einfach nicht

Wir streiten, im Prinzip, über belanglose Kleinigkeiten. Aktuellen fahren wir 30h pro Woche mit einem Dieseltraktor, tagsüber während der Öffnungszeiten, zum Gießen. Das ist ok und kein Problem und kein Thema und keiner regt sich darüber auf. Wir benötigen pro Woche ungefähr 40l Diesel für das Gießen. Das entspricht ungefähr 400kwh. Der Lärm liegt bei ungefähr 100db. Mit der Gießhilfe reduzieren wir die Energie auf maximal 30kwh (mit 2 Gießhilfen gerechnet - die Gießhilfe hat einen Akku mit 3kwh und arbeitet mit diesem Akku gute 12h), einer Lärmbelästigung, die nach 20m nicht mehr wahrnehmbar ist und Strom aus Ökostrom oder Solar tankt. Im Klartext: Die automatischen Gießhilfen sollten bei der grünen Partei eigentlich Jubel auslösen. Alles andere muss man einfach nicht verstehen. So verstehen wir Energiewende: Ökologisch wertvoll, Artenschutz fördernd (Friedhöfe haben eine unglaubliche Artenvielfalt), verbraucherfreundlich (günstige Preise und attraktiver als konventionelle Angebote), Produkt aus Deutschland und im Betrieb weitgehend CO² neutral. Das ist doch unser Ziel - oder doch nicht?

Was ändert sich für unsere Kunden?

Grabpflegekosten bestehen zu 95% aus Arbeitszeit. D.h. wenn 2026 der Mindestlohn um 25% angehoben wird (damit steigen auch die andere Löhne), muss auch die Grabpflege deutlich im Preis steigen. Ungefähr 60% der Grabpflegekosten bestehen aus den Kosten für das Grabgießen.

2025 müssen wir erst die Einrichtung des Roboters machen und die Bestandsgräber erfassen. Laut unserem Zeitplan wird der Gießbetrieb Ende Juli starten. Wenn wir im weiteren Zeitplan bleiben, der Roboter keine Schäden anrichtet (davon gehen wir aus) kommt 2026 der zweite Roboter. Damit können wir dann alle unsere Pflegegräber gießen.

Auf den Punkt gebracht:

Läuft alles planmäßig, wird es spätestens ab 2027, wie in Ansbach und Rednitzhembach einen extrem günstigen reinen Gießdienst (ohne Pflege) geben.  Zudem stabilisiert die automatischen Gießhilfe die Pflegekosten und die zukünftigen Erhöhungen werden geringer ausfallen. Auf Dauer (das sehen wir an anderen Friedhöfen) wird durch eine günstige Dienstleistung die Zahl der Gräber weniger drastisch sinken. D.h. es gibt ein schönerer Friedhof.

Noch ein paar Links

 

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