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Bayrisches Landesgartenschau Kirchheim 2024

Wir durften die 2024er Landesgartenschau in Kirchheim, in der Nähe von München, besuchen. Während bei vielen bayrischen Gartenschauen der Besuch nicht lohnte (ohne Bewertung des städtebaulichen Effekts),  ist Kirchheim für Besucher ein echter Lichtblick.

Gartenschau in Kirchheim

Die Gartenschau ist bequem (von Mittelfranken aus) mit dem Auto zu erreichen. Ein Besuch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln klappt auch, dauert aber für die einfache Fahrt, ungefähr 45min länger.

Gartenschauen bestehen ja immer aus zwei Teilen: Einer (hoffentlich grünen) Stadtentwicklung (durch viele Fördergelder) und der eigentlichen Gartenschau. Als normaler Besucher können wir nur die Gartenschau bewerten. Unsere letzten Besuche der bayrischen Gartenschauen waren immer mit soviel Frust belegt, dass wir eigentlich Bayern meiden wollten.

Kirchheim war von daher ein neuer Versuch und wir wurden angenehm überrascht. Die Gartenschau springt jetzt nicht von Höhepunkt zu Höhepunkt, ist aber in ihrem Gesamtprofil sehenswert.

Das hat uns gut gefallen:

  • Es wurde Geld für eine schöne Rahmenpflanzung aufgewendet. Dazu zählen u.a. viele Großbaumverpflanzungen (alte Kiefern). Es ist einfach toll, dass man Bäume sieht, die nicht aus der Einsteigerklasse kommen.
  • Es gibt sehr viele schöne Staudenpflanzungen, die kräftige, zugewachsene Pflanzen zeigen.
  • Die komplette Anlage wirkt (trotz kleinerer Baustellen und Umstellung von Frühlingsblühern auf Sommerblüher) fertig und zusammengewachsen.
  • In den Wiesen wurde Raps und Phacelia eingesät, eine einfache, effektive Methoden um für ein Blütenmeer und ruhige Hintergründe zu sorgen.
  • Wer Stauden liebt, bekommt hier viele schöne Beete zu sehen.
  • Die Zelte mit den langweiligen Floristikausstellungen sind verschwunden, dafür gibt es verteilt im ganzen Gelände, liebevoll und interessante, gemachte Floristikpunkte.
  • Die Spielplätze sind schön und Kinder aller Altersgruppen sind hier bestens versorgt.
  • Trotz Besucheransturm hat die Gastro gut funktioniert.

Das war nicht so toll:

  • Früher waren die Musterfriedhöfe immer der absolute Hingucker. In Kirchheim sind die Gräber auch absolut Spitzenklasse, aber es sind extrem wenig. Daher wurde die Fläche mit "Mustergemeinschaftsgrabanlagen" ergänzt. Diese waren bei unserem Besuch aber nicht sehenswert und mit extrem kleinen Pflanzen bepflanzt. Hier haben wir Zweifel, dass die bis zum Ende der Gartenschau noch schön werden.
  • Die alten, zusammengewachsenen Staudenanlagen sind sehr schlecht oder gar nicht beschildert. Pflanzenschilder finden sich nur in den (wenigen) noch nicht fertigen Anlagen.
  • Es gab zu wenig einjährigen Beet und Balkonpflanzen. Ich denke, dass sich das aber noch nicht ändert.
  • Warum es im Jahr 2024 noch Mustergärten gibt, die 70% Kiesfläche haben und Betonzaunhersteller als Mustergartenaussteller zugelassen werden, verstehen wir nicht.
  • Der japanische Garten überzeugt nicht.

Fazit:

Eine kleine, solide Gartenschau. Ein Besuch ist lohnend. Die absoluten Höhenpunkte und "Wau-Effekte", von denen man noch in 15 Jahren spricht (wie z.B. die Staudenpflanzungen zur Feste Würzburg bei der dortigen ersten Gartenschau oder Dinkelsbühl mit seinen naturnahen zugewachsenen Mustergärten oder der japanische Garten in Bietigheim-Bissingen) fehlen. Die Eintrittspreise sind freundlich: Bis 18 Jahre ist der Besuch kostenlos, danach ~ 20  € / Erwachsenen.

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